#90: Frischer Wind für die Selbsthilfe: Spannendes Experiment auf großer Fahrt für neue Impulse in der Gruppenarbeit
Selbsthilfe - sind das nicht Menschen, die im Kreis sitzen und über ihre Probleme reden? Dieses Klischee hält sich nach wie vor hartnäckig und ja: Diese Form der Selbsthilfe wird es auch immer geben, denn der Austausch unter gleich Betroffenen ist und bleibt ein wesentlicher Baustein der Gruppenarbeit. Auch im Stuhlkreis. Aber nicht nur. Mit der Digitalisierung und der Veränderung unserer Lebensgewohnheiten ändern sich auch Strukturen, Angebote und Bedürfnisse in der Selbsthilfe. Und manches muss noch einmal neu gedacht und auf den Ursprung zurückgeführt werden.
Ende August stach eine Selbsthilfegruppe der besonderen Art auf dem Segelschiff „Nobile“ in die Ostsee, organisiert von den Kontaktstellen in Potsdam und Teltow. Die Mitglieder kamen aus verschiedenen Gruppen mit unterschiedlichen Erfahrungen und Krankheitsbildern. Aber alle mussten gemeinsam mit anpacken, um das Schiff auf Kurs zu halten. Selbsthilfe im wahrsten Sinne des Wortes auf offener See in täglicher Auseinandersetzung mit Wind und Wellen. Das schweißt nicht nur zusammen, das setzt zwangsläufig auch gruppendynamische Prozesse frei. Zudem hatte der einwöchige Segeltörn positive Auswirkungen auf die körperliche und mentale Gesundheit der Teilnehmer. Darüber hinaus erhofften sich die Organisatoren gemeinsam mit den Projektpartnern von der Barmer EK im Vorfeld „frischen Wind und neue Impulse“ für die tägliche Selbsthilfe-Arbeit. Ob das eingetreten ist und wie diese konkret aussehen, darüber sprechen wir im Studio mit den beiden Leiterinnen der Kontaktstellen, die natürlich auch an Bord tüchtig mit in die Seile gegriffen haben!
Gäste: Annett Lange, Leiterin Selbsthilfe-Kontaktstelle SEKIZ Potsdam Anke Polkowski, Leiterin Selbsthilfe-Kontaktstelle KIS Potsdam-Mittelmark Moderation: Oliver Geldener
Webseiten: www.sekiz.de www.awo-potsdam.de
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