#70: Gewalterfahrung im Kreißsaal - Wenn der Kaiserschnitt zum Trauma wird
Der große Julius Cäsar ist angeblich per chirurgischem Eingriff wohlbehalten auf die Welt gekommen und hat damit diesem Geburtsakt im Nachhinein seinen Namen gegeben: sectio caesarea oder Kaiserschnitt. Eine Operation in höchster Not, die Kind und Mutter das Leben retten kann. In Deutschland wurde die Praxis zum ersten erfolgreich im Jahre 1610 in Wittenberg durchgeführt. Mittlerweile kommt hierzulande fast jedes dritte Kind per Kaiserschnitt zur Welt. Oft wird die Entscheidung zu voreilig und ohne ausreichende Beratung gefällt, wie Kritiker anmerken. Frauen erleben den Geburtsvorgang dann als traumatische Gewalterfahrung im Kreiß- bzw. OP-Saal.
Seit mehr als zehn Jahren wird jeweils der Rose`s Revolution Day begangen, bei dem weltweit Frauen rosafarbene Rosen vor den Türen von Kreißsälen und Kliniken ablegen, in denen sie während der Geburt ihrer Kinder Gewalt erfahren haben. Die Bilder werden dann in den Sozialen Medien geteilt.
Auch unsere beiden Gäste haben derartige traumatische Erfahrungen machen müssen. Sie verarbeiten sie in der Potsdamer Selbsthilfegruppe „verflixt & zugenäht“, die sie dezidiert nicht als Anti-Kaiserschnitt-Gruppe verstanden wissen wollen. In der aktuellen Folge von HELP FM sprechen wir mit ihnen über ihre Erfahrungen, aber auch darüber, was künftig in den Krankenhäusern und während der Geburtsvorbereitung besser laufen sollte.
Gäste: Melanie und Julia Moderation: Oliver Geldener
Selbsthilfegruppe: „verflixt und zugenäht“, Kaiserschnittmütter jeden letzten Donnerstag im Monat | 17:30 – 19:30 Uhr | im SEKIZ, Hermann-Elflein-Straße 11 Kontakt über das SEKIZ erfragen: Tel.: 0331 62 00 280 | Mail: hilfe@sekiz.de ** Link zum Thema:** www.rosesrevolutiondeutschland.de
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