#100: Ich bin dick. Na und?! Mehr Gewicht gegen die Gewichtsdiskriminierung in der Gesellschaft
„Der Körper gehört mir!“ hieß es vor 50 Jahren in der Frauenbewegung, als es um das Recht auf Abtreibung ging. „My body, my choice“ heißt es heute, wenn es darum geht, sich gegen ein gesellschaftlich vorgegebenes Schlankheitsideal zur Wehr zu setzen. Übergewichtige passen da einfach nicht in die Normen von Fitness, Body-Mass-Index und vermeintlicher idealer gesunder Ernährung. Sie fallen schon rein äußerlich auf und sind vielfach bereits in der Kindheit direkter oder subtil indirekter Diskriminierung ausgesetzt.
Die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihres Gewichts, auch als "Fatshaming" oder "Gewichtsdiskriminierung" bekannt, ist ein ernsthaftes soziales Problem. Dick zu sein oder Übergewicht zu haben, sollte nicht als Grund für Vorurteile, Mobbing oder soziale Ausgrenzung dienen. Ganz im Gegenteil: Jeder Mensch hat unabhängig von seiner Körperform oder -größe Respekt und Empathie verdient. Kampagnen zur Förderung von Körperakzeptanz und Selbstliebe sowie Gesundheitsförderungsprogramme, die auf Aufklärung und Unterstützung anstatt auf Stigmatisierung und Scham basieren, können dazu beitragen, die Diskriminierung aufgrund von Gewicht zu bekämpfen.
Natalie Rosenke hat es sich als Vorsitzende der Gesellschaft gegen Gewichtsdiskriminierung zur Aufgabe gemacht, mit Selbstbewusstsein, Humor und Vehemenz für die Interessen übergewichtiger Menschen einzutreten. Ihr Ziel: Die Anerkennung von Körpergewicht als Diskriminierungsmerkmal in das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz. In unserer heutigen Folge sprechen wir mit Natalie Rosenke über ihren Einsatz, aber auch ihre ganz persönliche Erfahrungen als Übergewichtige. Sie hat mittlerweile kein Problem damit zu sagen: „ Ich bin dick. Und das ist auch gut so!“
Gast: Natalie Rosenke, Vorsitzende der Gesellschaf gegen Gewichtsdiskriminierung Moderation: Oliver Geldener
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